Die ganze Vielfalt des Chorgesangs: Das Ziel, dies zu präsentieren, gelang den beiden Veranstaltern der Kirrlacher Chortage – dem GV Frohsinn und dem MGV Liederkranz Kirrlach – gleich am ersten Abend bei ihrem großen Festkonzert in der Rheintalhalle.
Die Konzertbesucherinnen und -besucher, unter ihnen Oberbürgermeister Thomas Deuschle, Pfarrer Peter Bretl, Gemeinderäte der Stadt Waghäusel sowie der Präsident des Chorverbands Bruchsal, Emil Zimmermann, konnten die ganze Bandbreite des Könnens beider Vereine erleben, da alle Chorgattungen auftraten.
Den Anfang machte der Männerchor Kirrlach unter der Leitung von Richard Trares, der mit „Trösterin Musik“ von Anton Bruckner zunächst ein klassisches Männerchorstück vortrug. Das anschließende, rhythmisch anspruchsvolle und in französischer Sprache gesungene „Saltarelle“ verlangte den Sängern höchste Konzentration und präzises Timing ab, was sie dank des sicheren Dirigats von Richard Trares souverän meisterten. Nicht umsonst ist der Männerchor „Meisterchor“ des Badischen Chorverbands. Mit den drei Spirituals „Precious Lord, take me home“ (Solist: Oliver Schneller), “King Jesus is a listening” (Solist: Heribert Haag) und „Soon ah will be done” beschloss der Männerchor seinen Auftritt und erntete lang anhaltenden Applaus.
Danach durften die Jüngsten auf die Bühne: Der Kinderchor Frohsinn-Kids sorgte unter der Leitung von Valentyna Komissar für beste Laune und meisterte seinen Auftritt, bei dem die Kinder voller Engagement mit sichtlichem Spaß „Kleine Sonne“, „Frohsinn-Kids“ sowie „Dorfkinder“ sangen, mit Bravour.
Der Kleine Chor des MGV Liederkranz unter Leitung von Christa Kern präsentierte als nächstes Ensemble sein Können auf der Bühne.Neben „Nachtgesang im Walde“ von Franz Schubert brachten sie unter anderem „Im Dorf da geht die Glocke schon“ zu Gehör.
Der Frauenchor des GV Frohsinn trug, geleitet von Richard Trares , die Stücke „Viva la musica“, „Cantar“ und „Sommerpsalm“ vor. Vor den nächsten beiden Liedern „Le Pinson Chante Le Printemps“ und „Comme d’habitude“ betraten einige Sänger des Frohsinn die Bühne und fungierten mit den Frauen als gemischter Chor. Bei letzterem Lied, dem französischen Original von “My Way”, zeigte Bariton-Solist Bertram Scholtes seine ganze Klasse.
Das letzte musikalische Schmankerl vor der Pause lieferte das K&K Vocalconsort, das sich aus Sängern aus Kirrlach und Kronau zusammensetzt und ebenfalls unter der Leitung von Musikdirektor Richard Trares steht. Der Kammerchor zeigte mit den Vorträgen „Bellezia nocturna“, „Wein und Liebe“, „Såg du nokke“ (Solo: Bertram Scholtes) und „Katrin“ (Solisten: Dominic Kanzler und Joachim Schimmel) Chormusik auf höchstem Niveau, was das Publikum entsprechend honorierte.
Nach der Pause präsentierten die Ausrichter mit den Polyphonics und dem Gospel- und Jazzchor Kirrlach moderne Chorliteratur. Der Popchor Polyphonics, mit vollem Körpereinsatz geleitet von Bernd Schmitteckert, trug zunächst den Klassiker „Nothing else matters“ von Metallica vor, ehe sie mit „Radioactive“ eine mitreißende Indie-Rock-Nummer folgen ließen. Mit vollkommen anderer Rhythmik und Stimmaufteilung überzeugte der Chor anschließend mit „Don’t know why“, einem Jazztitel von Norah Jones, den die Polyphonics zu Beginn des Jahres als Musikvideo veröffentlichten. Hierbei brillierte Stephanie Haaß als Solistin mit ihrer klaren Stimme. Die Gänsehaut-Ballade „Creep“ von Radiohead wurde ausschließlich von den Sängerinnen des Popchores vorgetragen, ehe die Polyphonics mit zwei Titeln der Gruppe Coldplay ihren tollen, abwechslungsreichen Auftritt beschlossen: Das ruhigere, sich aber steigernde „Fix you“ und das fetzige, aus Fußballstadien bekannte „Viva la vida“, an dessen Ende der Saal zum Mitsingen animiert wurde.
Als letzter Chor des Abends betrat schließlich der Gospel- und Jazzchor Kirrlach die Bühne. Der Chor, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, eröffnete seinen Part mit drei A-Capella vorgetragenen Songs: „I found love“ der Band „Amber Run“ mit Steffen Nickler machte hierbei den Anfang und begeisterte und beeindruckte auf Anhieb die Gäste. Auch die darauffolgenden Hits „Rolling in the deep“ von Adele mit Jasmin Oechsler als Solistin sowie „Royals“ von Lorde standen dem in nichts nach und zeigten die Klasse des Gospelchores. Die berühmte Ballade „I believe i can fly” von R. Kelly mit Roland Oechsler als Solist sowie der Welthit „Music“ von John Miles, bei dem Jasmin Oechsler und Steffen Nickler als Solisten nochmals ihr Können bewiesen, beendeten hymnisch den Auftritt des Gospelchores, der die Konzertgäste zu Jubelstürmen und Zugaberufen hinriss.
Der Zugabe kam man gerne nach, doch hierfür bat Chorleiter Jochen Seitz zunächst die Polyphonics auf die Bühne. Das Publikum durfte nun als besondere Konzertzugabe eine absolute Premiere erleben, als der Frohsinn-Popchor Polyphonics und der Liederkranz-Gospelchor erstmals gemeinsam auf der Bühne ein Lied performten. Passenderweise wählte man hierfür den Song „You’ve got a friend“, den beide Chöre im Repertoire haben. Mit den Solistinnen Elisa Brenner und Steffi Martus und über 100 Sängerinnen und Sängern beider Chöre auf der Bühne setzte man so ein absolutes Highlight und einen grandiosen Schlusspunkt am Ende eines tollen Konzertabends, der das Motto der Kirrlacher Chortage nochmals in den Mittelpunkt stellte: SINGEN MACHT FREU(N)DE
Hier finden Sie Fotogalerien aller Veranstaltungen im Rahmen der Kirrlacher Chortage.
Nachfolgend können Sie den gemeinsamen Auftritt des Gospelchores mit den Polyphonics noch einmal erleben: